Bei unserem Riechorgan, der Nase, ist der äussere, sichtbare Teil vom inneren Teil und den Nasennebenhöhlen zu unterscheiden. Alle Bereiche können von Krankheiten betroffen sein, die je nach Art, Lokalisation und Schwere unterschiedliche Therapien verlangen.
Bei der häufigsten Infektionskrankheit, der Entzündung der Nasenhaupthöhle (Rhinitis oder Schnupfen), ist in erster Linie die Nasenschleimhaut entzündet. Die akute Rhinitis wird durch Tröpfchenübertragung verbreitet, ihre eigentlichen Entstehungsursachen sind jedoch sehr vielfältig.
Anatomisch direkt an die Nasenhaupthöhle grenzend, können die Nasennebenhöhlen schnell von einer Begleitentzündung (Sinusitis) betroffen sein. Der Übergang ist oft fliessend. Sind beide Bereiche gleichzeitig entzündet, handelt es sich um eine Rhinosinusitis.
Die häufigsten Ursachen der behinderten Nasenatmung bei Erwachsenen ist die Nasenscheidewandverkrümmung (Septumdeviation) sowie vergrösserte Nasenmuscheln, seltener Polypen oder Tumore. Es bestehen je nach Ursache konservative oder operative Therapiemöglichkeiten.
Die häufigste Ursache bei Kindern ist eine vergrösserte Nasenrachenmandel (Adenoid), die operativ unter Vollnarkose entfernt werden kann (Adenotomie).
Durch die operative Begradigung einer verkrümmten Nasenscheidewand kann die Nasenatmung entscheidend verbessert werden. Der Eingriff dauert etwa eine Stunde, anschliessend wird die Nase für 24 Stunden tamponiert.
Ist die Nasenatmungsbehinderung zudem bedingt durch vergrösserte Nasenmuscheln, die nicht durch konservative Therapien mittels cortisonhaltiger Nasensprays behandelt werden können, so kann die Verkleinerung des Muschelgewebes (Turbinoplastik) mit der Septumplastik kombiniert werden.
Die Nachbehandlung (Nasenpflege) erfolgt in unserer Praxis.
Bei Nasenbluten (Epistaxis) handelt es sich in der Regel um ein eher harmloses, jedoch beunruhigendes Symptom. Es tritt häufig auf, weil es bereits durch Manipulation oder zu heftiges Schnäuzen der Nase ausgelöst werden kann. Lokale Ursachen sind Entzündungen (Rhinitis) oder ausgetrocknete Schleimhäute, verursacht durch zu trockene Raumluft.
Ist eine Blutung trotz kühlenden und komprimierenden Massnahmen nicht zu stoppen, muss oftmals das blutende Gefäss in Lokalbetäubung verödet werden.
Die aus dem Gesichtsprofil ragende Nase ist besonders anfällig für Frakturen, wie sie durch Unfälle oder Schläge verursacht werden. Auf diese Weise kann es zu Nasenbeinbrüchen, Mittelgesichtsbrüchen und Einblutungen in die Nasenscheidewand (Septumhämatom) kommen.
Bei einer deutlich veränderten Nasenform kann eine Nasenreposition in lokaler Betäubung oder Kurznarkose erfolgen.
Es ist zu unterscheiden zwischen dem völligen Verlust (Anosmie) und der Verminderung des Geruchssinns (Hyposmie).
Die Hyposmie tritt am häufigsten im Rahmen von Polypen oder nach einem Schnupfen auf. Seltenere Ursachen sind die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antidepressiva), das Einatmen von Staub und Schadstoffen (z. B. Chlor), durch Zinkmangel, die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Schädel- und Gesichtsverletzungen.
Die jeweils vorliegende Ursache durch den HNO-Arzt abklären zu lassen, ist wichtig für die nachfolgende Behandlung der Hyposmie.
Im Bereich der Nase werden äussere Tumore von Tumoren innerhalb der Nase oder Nasennebenhöhlen unterschieden.
Äussere Tumore (z.B. aktinische Keratose) entstehen meistens durch starke UV-Belastungen und können zu gutartigen (benigne) Hautveränderungen (z. B. aktinische Keratose) führen. Bösartige (maligne) Veränderungen sind zumeist Karzinome (Hautkrebs), die chirurgisch entfernt werden müssen.
Maligne Tumore können ihren Ursprung sowohl in der Nasenhaupthöhle als auch oft in den Nebenhöhlen haben und machen sich im fortgeschrittenen Stadium durch Symptome wie die einseitig behinderte Nasenatmung oder Nasenbluten bemerkbar.